Freiwillige Feuerwehr Holdenstedt


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02.02.2013 - Brand

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Um kurz nach 18 Uhr am Samstag den 02.  Februar 2013 löste die Leitstelle Uelzen Vollalarm mittels Sirene und digitaler Meldeempfänger für die Feuerwehr Holdenstedt aus. Gleichzeit wurden mehrere Schleifen der Feuerwehr Uelzen alarmiert. Schon bei der Fahrt zum Gerätehaus konnten wir ein starke Rauchentwicklung am westlichen Ortsrand von Holdenstedt feststellen. Bei der Anfahrt mit dem TSF und dem MTW zur Einsatzstelle war in der Blumenstraße dann die Rauchentwicklung so stark, dass die Sichtweite teilweise nur noch ca. 30 Meter betrug.

Am Einsatzort angekommen, stellten wir einen Brand einer großen Mehrzwecklagerhalle fest, auf deren Dach ein Großflächige Photovoltaik-Anlage installiert war. Das Feuer war an einigen Stellen bereits durch das Dach durchgebrochen, wurde dort aber von der Photovoltaik-Anlage zurückgehalten, was zu einem Rückstau der Hitze in die Halle führte. Sofort wurde die Feuerwehr Kl. Süstedt mit Vollalarm nachgefordert.  

Während sich von uns vier Atemschutzgeräteträger ausrüsteten und auf einen Innenangriff vorbereiteten, begannen wir sofort mit dem Aufbau der Wasserversorgung. Dabei kam uns zu gute, dass wir diese Einsatzlage erst wenige Monate zuvor bei einer ähnlichen Halle auf der gegenüberliegenden Straßenseite zusammen mit der Feuerwehr Kl. Süstedt geübt hatten. So war schnell eine Wasserversorgung mit zwei B-Leitung aufgebaut, hierzu sperrte die Polizei die Blumenstraße vollständig für den Verkehr. Da kein weiterer Hydrant zur Verfügung stand, wurde vorsorglich ein Pendelverkehr mit vier Tanklöschfahrzeugen zu einer Wasserentnahmestelle in der Schloßstraße vorbereitet.  

Nach Eintreffen der Kameraden aus Uelzen ging sofort ein Atemschutz-Trupp aus Holdenstedt in die Halle um die Tore zu öffnen. Gesichert wurde dabei durch eine weiteren Atemschutztrupp aus Uelzen der ebenfalls mit in die Halle vorging. Beide Trupps hatten Wasser am Strahlrohr. Mit Hilfe der Wärmebildkamera wurde die Temperatur in der Halle durch die Uelzener Kameraden laufend überprüft, denn bei Temperaturen von rund 400 Grad war oberste Vorsicht geboten.  

Ein besonderes Augenmerk galt gleichzeitig dem Hallendach und der Photovoltaik-Anlage. Diese Einsatzlage wurde zuletzt laufend im Ausbildungsdienst behandelt und so wussten alle, dass neben der Gefahr eines Einsturzes des Daches, besonders auf ein Abrutschen der Photovoltaik-Anlage geachtet werden musste. Dieser besondere Trümmerschatten entlang  der Hallen-Südseite wurde daher weiträumig freigehalten. Mit Hilfe der beiden Drehleitern übernahm die Feuerwehr Uelzen die Brandbekämpfung des Dach und der Photovoltaik-Anlage, die in den oberen Felder bereits zu schmelzen begonnen hatte. Mittels der Monitore an den Drehleitern wurde das Dach großflächig eingeschäumt, wobei sich einen schneller Erfolg einstellte. Der Schaum gelangte hinter die Module der Photovoltaik-Anlage und löschte so den Brand im Dachbereich.     

In der Halle konnten die Tore von den Atemschutzgeräteträgern nicht geöffnet werden, da durch die große Hitze in der Nähe des Daches die Halter der Notentriegelungen bereits zu stark beschädigt waren. Nach kurzer Überlegung entschied die Einsatzleitung das Tor im Giebelbereich mit Hilfe einer Landwirtschaftlichen Maschine einzureißen (das zweite Tor lag im Trümmerschatten der Hallen-Südseite). Dies ermöglichte anschließend eine direkte Brandbekämpfung. In der Halle stand eine Landwirtschaftlichen Zugmaschine im Vollbrand, die sofort von Uelzener Feuerwehrkameraden gelöscht wurde. Zudem gab es einen weiteren Brandherd etwa in der Mitte der Halle. Dieser zweite Brandherd war jedoch nicht zu erreichen, da hier zwei Reihen von Kartoffelkisten aufgestapelt waren und hiervor wiederum drei weitere Traktoren standen. Da die drei Traktoren noch fahrtüchtig waren, wurden Sie von Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehren Uelzen und Holdenstedt aus der Halle gefahren. Anschließend mussten die Kartoffelkisten mit Hilfe eines Gabelstaplers von Holdenstedter und Uelzener Kameraden unter Atemschutz umgestapelt werden. Das Löschen des zweiten Brandherdes übernahmen anschließend Kameraden aus Kl. Süstedt und Oldenstadt, die zwischenzeitlich als Reserve mit den Feuerwehren Hansen und Veerßen nach alarmiert wurden.    

Ebenfalls in Bereitschaft waren Kräfte des DRK die vorsorglich mit Rettungswagen vor Ort waren. Die ehrenamtlichen der DRK SEG übernahmen zudem bei Temperaturen unter 0 Grad die Versorgung der Einsatzkräfte mit heißem Tee, Kaffee und Brühe. Gegen 21.30 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden und die meisten Kräfte rückten ab. Wir übernahmen anschließend die Brandwache bis 23.30 Uhr und wurden dabei vom Hofeigentümer mit einer warmen Mahlzeit versorgt, die wir dankend entgegen nahmen.  

Das Aufräumen und Reinigen der Geräte nahm dann am Sonntag noch einmal fast drei Stunden Zeit in Anspruch.  

Insgesamt gibt es am Einsatzverlauf nur wenig auszusetzen. Dies ist insbesondere auf die gute Vorbereitung mittels Übungen und Ausbildungsdiensten, sowie auf die zahlreiche und tatkräftige Unterstützung unserer Nachbarwehren zurückzuführen.